Geschäftsidee #25: Sein eigenes Hotel eröffnen

Geschrieben von STARTUPS.CH am 19.11.2020 10:57:52
STARTUPS.CH

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die notwendigen Schritte, die zukünftige Besitzer eines Hotels - unsere Geschäftsidee #25 - unternehmen müssen, um Ihren Traum in der Schweiz zu verwirklichen.

Arbeiten Sie gerne mit anderen Menschen zusammen? Macht Ihnen die Bewirtung Spass? – Dann ist die Eröffnung eines eigenen Hotels das Richtige für Sie.

Von der Marktstudie über die Suche nach der richtigen Finanzierung bis zur Wahl der Rechtsform und der Ausarbeitung eines Businessplans, in diesem Artikel finden Sie alle unsere Ratschläge für die erfolgreiche Eröffnung eines Hotels.

Finden Sie einen Ort, um Ihr eigenes Hotel in der Schweiz zu eröffnen

Eines der zentralen Kapitel Ihres Geschäftsplans ist der Standort. In keiner anderen Branche ist die Standortwahl so entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg wie in der Hotellerie. Dabei bezieht sich die Standortfrage einerseits auf die Region und andererseits auf den konkreten Platz. Regionale Standortfaktoren sind z.B. die touristische Attraktivität des Umlandes, die Attraktivität des Standortes, die Nähe von Kongresszentren, Unternehmen und Fachveranstaltungen oder Flughäfen und anderen Verkehrswegen. Die wichtigsten Faktoren bei der Wahl einer geeigneten Immobilie sind eine gute Verkehrsanbindung, eine möglichst ruhige Lage, genügend Parkplätze in der Nähe sowie eine schöne Aussicht.

Da die Kosten für Immobilien im Hotelgewerbe einen grossen Teil der Gesamtkosten ausmachen, spielt auch die Höhe der Miete bzw. des Kaufpreises eine entscheidende Rolle bei der Standortwahl.

Ein Hotel, und sei es noch so klein, kann nicht in irgendeinem Gebäude eröffnet werden - schon allein aus baurechtlichen Gründen nicht. Es ist daher gar nicht so einfach, ein geeignetes und verfügbares Objekt zu finden. Da der Standort jedoch weitgehend die Art des Hotels bestimmt, können Sie das Konzept erst dann detailliert ausarbeiten, wenn Sie einen Standort gefunden haben. Idealerweise gehen Konzeptentwicklung und Standortsuche folglich Hand in Hand.

Analyse des Hotelmarktes

Wenn Sie einen geeigneten Standort gefunden haben, informieren Sie sich über den lokalen Hotel- und Tourismusmarkt. Die Nachfrage in der Region sowie das bestehende Angebot hat einen massgeblichen Einfluss auf Ihren Businessplan.

Finden Sie heraus, wie viele Menschen jedes Jahr die Stadt oder Region besuchen. Woher kommen sie und zu welchem Zweck reisen sie? Gibt es saisonale Unterschiede?

Schauen Sie sich als nächstes Angebot und Nachfrage genauer an: Wie viele Hotels und Unterkünfte gibt es bereits in der Gegend? Welche Zielgruppen sprechen Ihre Konkurrenten an und mit welchen Massnahmen? Wie hoch ist das Preisniveau?

Wählen Sie fünf bis sieben Ihrer Konkurrenten aus und betrachten Sie die von ihnen gewählten Strategien und Zielgruppen im Detail. Die entsprechenden Informationen finden Sie auf den Websites der einzelnen Hotels (z.B. Anzahl der Zimmer, Ausstattung, Preise und Sonderleistungen). Sie sollten sich auch die Umgebung anschauen und vielleicht sogar dort übernachten. So können Sie sich ein Bild von der Atmosphäre machen, mit Gästen sprechen und wertvolle Informationen für Ihre eigene Einrichtung erhalten.

Ihre Markt- oder Standortanalyse, die auch in Ihren Businessplan einfliessen sollte, liefert Ihnen die Grundlage für die Entwicklung eines geeigneten Konzepts für Ihr eigenes Hotel. Sie werden wahrscheinlich feststellen, dass der Hotelmarkt von grossen Ketten mit einem breiten Angebot dominiert wird. Dies ist insbesondere in grossen Städten der Fall. Als Gründer eines relativ kleinen Hotels oder Gasthofs wird es Ihnen schwer fallen, Schritt zu halten, aber mit einem cleveren Konzept können auch Sie sich profilieren.

Wahl eines Hotelkonzepts für Ihr Hotel

Sobald Sie den Umfang der lokalen Nachfrage und die Funktionsweise des Wettbewerbs kennen, können Sie ein Angebot entwickeln, das Ihre Gäste begeistern wird. Denken Sie sich ein einzigartiges und überzeugendes Verkaufsargument aus, welches Ihr Hotel hervorhebt! Die Menschen wollen wissen, wofür Sie stehen und was sie erwarten können, wenn sie zu Ihnen kommen.

Saubere und komfortable Zimmer mit kostenlosem Internet sind seit langem die Norm. Deshalb bieten die meisten Hotels ihren Gästen viel mehr: einen Wellnessbereich für erholungssuchende Reisende vielleicht, einen Wäscheservice über Nacht für Geschäftsleute oder eine Kindertagesstätte für Familien. Denken auch Sie über zusätzliche Angebote nach, die den Aufenthalt in Ihrem Hotel unvergesslich machen. Aber vergessen Sie nicht, dass jede zusätzliche Dienstleistung ein Kostenfaktor ist, der sich lohnen muss. Überlasten Sie Ihr Angebot nicht, sonst explodieren die Kosten.

Das Rückgrat Ihres Angebots ist Ihre Zielgruppe: Ihre Aufgabe ist es, deren Bedürfnisse zu befriedigen. Sie sollten daher bereits in der Vorbereitungsphase mit Ihren potenziellen Kunden sprechen, sie nach ihren Wünschen und Vorstellungen fragen und die Ergebnisse in Ihrem Geschäftsplan berücksichtigen.

Viele Gründer befürchten, dass eine zu enge Fokussierung auf eine bestimmte Zielgruppe die Zahl der Gäste begrenzen und die Zukunft des Hotels gefährden würde. Ein Fehler! Wenn Sie sich auf eine bestimmte Kundengruppe spezialisieren, sprechen Sie vielleicht nicht alle möglichen Gäste des Hotels an, aber es ist einfacher, genau die Menschen zu finden, die sich in Ihrem Hotel wohl fühlen werden. Ob Motorrad- oder Wanderfreunde, Familien oder Geschäftsleute, sie alle haben unterschiedliche Ansprüche an ein Hotel. Und es gibt viele andere Nischen, die Sie füllen können: Warum eröffnen Sie nicht das erste Heavy-Metal-Hotel der Stadt oder eine Unterkunft, die perfekt auf die Bedürfnisse der digitalen Nomaden zugeschnitten ist, welche einen ruhigen Arbeitsplatz mit einem guten W-LAN brauchen? Seien Sie kreativ und lassen Sie sich eine gute Idee einfallen.

Nur wenn Sie ein Alleinstellungsmerkmal präsentieren, geben Sie Ihrem Publikum einen Grund, Sie kennen zu lernen. Wenn Sie aus der Masse hervorstechen, wird es auch Kunden geben, die aus Neugierde zu Ihnen kommen, denen die Lage oder die Einrichtung Ihres Hotels gefällt oder die das Image anzieht, auch wenn sie nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehören.

Formalitäten für die Eröffnung eines Hotels in der Schweiz

Um ein Hotel in der Schweiz zu eröffnen, müssen eine Reihe von gesetzlichen Bestimmungen eingehalten und zahlreiche Genehmigungen eingeholt werden. Sie dienen als Nachweis dafür, dass alle geschäftlichen Aktivitäten des Beherbergungsbetriebs den lokalen gesetzlichen Bestimmungen entsprechen.

Wenn Sie ein neues Hotel in der Schweiz bauen möchten, sind folgende Genehmigungen und Nachweise erforderlich:

  • Eine Baugenehmigung (ausgestellt von der lokalen Regierung, die die Baupläne anfordert);

  • Ein VKF-Zertifikat (ausgestellt von der Brandschutzbehörde, aus dem hervorgeht, dass das Gebäude keine Brandgefahr darstellt);

  • Benachrichtigung über Ausgrabungs- und Gerüstbauarbeiten zur möglichen Inspektion und Kontrolle durch die zuständige Gemeindebehörde;

  • Eine Genehmigung für Abfallwirtschaft und Recycling, die von der lokalen Abfallentsorgungsbehörde ausgestellt wird; alle Unternehmen in der Schweiz sind gesetzlich verpflichtet, Abfälle nach bestimmten Verfahren zu sammeln;

  • Eine Genehmigung für das Strom-, Wasser- und Kanalisationssystem;

  • Eine Genehmigung des Gesundheitsamtes.

Die Frage, ob man unbedingt eine Berufsausbildung oder ein Diplom in Tourismusmanagement braucht, um Hotelier zu werden, ist umstritten. In jedem Fall schreibt das Gesetz solche Qualifikationen nicht vor, so dass das Feld für Amateure offen bleibt. Aber eines ist sicher: Wenn Sie Ihr eigenes Hotel errichten wollen, ist es ratsam, bereits in der Branche gearbeitet zu haben. Organisatorische Fähigkeiten und Verständnis für geschäftliche Fragen sind ebenfalls von Vorteil.

Sie müssen sich aber nicht mit allem auskennen. Wissenslücken können Sie auch durch das Lesen von Büchern oder den Besuch von Seminaren schliessen. Ausserdem können Sie Personal anstellen, welches sich im betreffenden Bereich auskennt.

>> Für weitere Informationen besuchen Sie die offizielle Website von HotellerieSuisse.

Wahl der Rechtsform für Ihr Hotel

Es gibt verschiedene Rechtsformen, die Sie für Ihr Hotel wählen können. Viele Hotels werden als Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) oder als Einzelunternehmungen gegründet, aber je nach Ausgangssituation kommen auch andere Rechtsformen für Ihren Betrieb in Frage.

Bevor Sie sich für eine Rechtsform entscheiden, sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:

  • Gründen Sie das Hotel allein oder mit Partnern?

  • Sollen Investoren und Geschäftspartner einbezogen werden?

  • Wie hoch ist das Risiko?

  • Welche Haftung wollen Sie übernehmen?

  • Wie viel bürokratischen Aufwand sind Sie bereit zu leisten?

Überlegen Sie sich die Antwort auf diese Fragen gründlich, aber übertreiben Sie es nicht. Zum einen gibt es nicht so etwas wie die «ideale Rechtsform für Ihr Hotel» und zum anderen ist es auch möglich, diese zu einem späteren Zeitpunkt noch zu ändern.

Wenn Sie auf der Suche nach professioneller Unterstützung sind, helfen Ihnen unsere Anwälte gerne bei der Wahl der besten Rechtsform für Ihr Unternehmen.

>> Vereinbaren Sie einen Termin für eine Beratung

Kosten Ihrer Geschäftsidee

Um ein Hotel zu eröffnen, muss man viel Geld investieren. Vor allem die Immobilien sind teuer, aber auch die Personalkosten sind nicht unerheblich, denn Sie werden kaum in der Lage sein, sich allein um Ihre Gäste zu kümmern. Ausserdem benötigen Sie unter Umständen Hilfe bei der Reinigung der Räumlichkeiten oder der Erfüllung administrativer Aufgaben wie der Erstellung Ihrer Buchhaltung.

>> Wollen Sie Ihre Buchhaltung auslagern? Entdecken Sie die vorteilhaften Buchhaltungsabonnements von Findea AG.

Bevor Sie sich auf das Abenteuer der Selbständigkeit einlassen, sollten Sie sich eine Vorstellung von den damit verbundenen Kosten machen. Es ist sinnvoll, zwischen den folgenden Kostenarten zu unterscheiden:

Startkosten (alle Kosten, die vor dem eigentlichen Start anfallen, z.B. für Beratung, Weiterbildung, Gebühren usw.).

Fixkosten (alle Kosten, die unabhängig von der Belegung Ihrer Räume immer anfallen, z.B. Miet- und Nebenkosten, Versicherungen usw.)

Variable Kosten (alle Kosten, die mit dem Umsatz steigen oder sinken, z.B. um Ihre Gäste zu empfangen)

Schreiben Sie zunächst alle Dinge auf, für die Sie Geld ausgeben werden. Gehen Sie anschliessend Ihre Liste durch und finden Punkt für Punkt heraus, wie hoch die Kosten genau sein werden,

Fragen Sie gegebenenfalls nach Kostenvoranschlägen, lassen Sie sich von Experten (z.B. Architekten zu Renovierungs- und Baukosten) beraten und versuchen Sie, Informationen über die Kosten anderer Hotels in Ihrer Region in Erfahrung zu bringen.

Achten Sie bei der Berechnung der Kosten darauf, dass Sie über eine ausreichende Reserve für unvorhergesehene Ereignisse verfügen. Unerwartete Kostensteigerungen sind bei Bauprojekten nicht unüblich!

Sie sollten auch davon ausgehen, dass Sie zunächst mehr Geld werden ausgeben müssen, als Ihr Hotel einnimmt. Gerade am Anfang, wenn Ihr Hotel noch wenig bekannt ist, wird die Zahl der Gäste gering sein. Aber auch während dieser Zeit müssen die Fixkosten in vollem Umfang getragen werden.

Versicherung und Renten für Ihre Geschäftsidee

Vergessen Sie nicht, sich Gedanken über die Versicherung, die Sie für die Eröffnung Ihres Hotels benötigen, sowie über die an die Mitarbeiter zu zahlenden Renten zu machen. Die Wahl der Rechtsform hat einen grossen Einfluss auf die Frage der zu zahlenden Versicherungen und Renten.

Starten Sie Ihr Unternehmen auf die bestmögliche Art und Weise mit dem Axa Winterthur Start-up-Paket.

Geschäftsplan Ihres Hotels

Alle Elemente, die Sie in Ihrer Marktforschung analysiert haben, müssen in Ihrem Geschäftsplan berücksichtigt werden. Dieses Dokument ist bei der Gründung eines Unternehmens unerlässlich und ermöglicht es Ihnen, die Durchführbarkeit des Projekts zu beurteilen. Ausserdem wird es für den Unternehmer einfacher, eine Finanzierung zu erhalten, wenn er potenziellen Investoren einen soliden Geschäftsplan präsentieren kann.

Der Geschäftsplan hat die folgenden Ziele:

  • das Projekt klar zu erklären;

  • die vom Unternehmen gewählte Strategie und seinen Finanzbedarf zu bestimmen;

  • die Kreditinstitute zu überzeugen;

  • Licht in die zukünftige Funktionsweise des Unternehmens zu bringen;

  • verschiedene Herausforderungen und Schwierigkeiten, die auftreten können, vorwegzunehmen.

Ein guter Geschäftsplan hilft, potenzielle Partner bzw. Investoren zu überzeugen. Er ist daher von entscheidender Bedeutung. Neben den Kosten für den Erwerb von Räumlichkeiten, Mobiliar usw. sollten auch die erwarteten Nebenkosten berechnet werden (Marketing, Telefon, Strom usw.). Ausserdem ist der Umsatz auszurechnen, den Ihr Hotel voraussichtlich generieren wird. Da jedes Geschäft einzigartig ist, müssen Sie alle Besonderheiten Ihrer eigenen Firma berücksichtigen, um einen soliden Businessplan zu erstellen und Investoren für sich zu gewinnen.

Die Erstellung eines Geschäftsplans ist oft gleichbedeutend mit Stress. Der vom Unternehmer geforderte Einsatz ist hoch. Unser TAKEOFF-Modell hilft Ihnen, Ihren Geschäftsplan professionell zu strukturieren und umzusetzen.

Finanzierung Ihres Hotels

Wenn Ihre eigenen Mittel nicht ausreichen, um die erforderliche Finanzierung zur Gründung Ihres Hotels zu erbringen, können Sie eine der folgenden Finanzierungsmöglichkeiten nutzen.

Eigenmittel

Eigenkapital ist nach wie vor der beste Weg, ein Start-up zu finanzieren. Wenn die Gründer selbst über ausreichend Kapital verfügen oder aber Personen bereit sind junge Unternehmer mit Eigenmitteln zu unterstützen, können nämlich hohe Zinszahlungen oder die Abhängigkeit von externen Geldgebern vermieden werden. Besonders in jungen Jahren können Fremdkapitalkosten eine grosse Belastung für einen Betrieb sein.

Darlehen

Leider steht eine Eigenkapitalfinanzierung für Jungunternehmer oftmals nicht zur Verfügung, weil sie nicht über die notwendigen Mittel verfügen. Eine andere Finanzierungsmöglichkeit, sind Darlehen. Diese werden vor allem durch Banken, aber auch von Privatpersonen bereitgestellt.

3Fs

Für Start-ups sind ausserdem die 3F eine häufige Investitionsquelle: Friends, Family and Fools (Freunde, Familie und Narren). Denn meistens sind Freunde und Familienangehörige investitionsfreudig und gerne zur Unterstützung bereit. Dies insbesondere, weil sie die Fähigkeiten der Jungunternehmer kennen und die Risiken der Investition abschätzen können

Die 3Fs und ein Bankkredit sind für die Gründung eines Hotels sicherlich ein geeigneter Finanzierungsmix (abgesehen von Eigenmitteln).

 

>> Berechnen Sie ein Angebot und gründen Sie Ihr eigenes Unternehmen

Themen: Firmengründung, Geschäftsideen

RSS-Feed

STARTUPS.CH

Wir unterstützen Firmengründer, Selbständige und Startups von der ersten Idee bis zur Gründung - und darüber hinaus. Hier finden Sie Hilfestellungen rund um die Unternehmensgründung und -führung in der Schweiz.

Alles in Ihrer Hand:

  • Formalitäten Gründung
  • Geschäftsideen
  • Betriebswirtschaftliches Wissen
  • Juristisches Knowhow
  • Steuerliche Aspekte
  • Tipps zur Kundengewinnung

Neue Beiträge